von Matthias Bungeroth
Neue Westfälische | 12.07.2019 | Stand 11.07.2019, 22:43 Uhr

 Startklar für den Ausflug: Stefanie und Mario Looso mit den Kindern Friedrich, Lena, Wilhelm und Heinrich (v. l.) sowie Aupairmädchen Rova. - © Matthias BungerothStartklar für den Ausflug: Stefanie und Mario Looso mit den Kindern Friedrich, Lena, Wilhelm und Heinrich (v. l.) sowie Aupairmädchen Rova. | © Matthias Bungeroth

 

Schloß Holte-Stukenbrock Camper erzählen: So schön ist Campingurlaub im Furlbachtal

Der Platz in Schloß Holte-Stukenbrock erfreut sich seit 61 Jahren großer Beliebtheit. Urlauber schätzen die Ruhe, Kinder die guten Spielmöglichkeiten.


Schloß Holte-Stukenbrock. Lena (8) ist ganz gespannt. Gleich geht es los zum großen Ausflug. Das Hermannsdenkmal ist das Ziel. Ihre Eltern Stefanie und Mario Looso haben alle Hände voll zu tun, die Wanderschuhe anzuziehen und die Sachen für den Tag einzupacken. Denn das Ehepaar hat vier Kinder, Aupairmädchen Rova packt mit an. „Wir kommen vom Vogelsberg", erzählt Mutter Stefanie Looso.

„Wir fahren jeden Urlaub ein deutsches Nationaldenkmal an. Der Hermann ist eines der wenigen, das wir noch nicht hatten", berichtet die 37-jährige, die als Dozentin an der Universität Frankfurt arbeitet. So herrscht rund um den Wohnwagen der Familie auf dem Campingplatz Furlbachtal in Schloß Holte-Stukenbrock Betrieb.

Doch gleichzeitig läuft die Vorbereitung für den Tagesausflug auch sehr routiniert ab. Denn die Familie Looso ist in Sachen Camping geübt. „Wir sind flexibler", sagt Familienvater Mario Looso (39). „Die Klientel hier ist sehr angenehm. Es sind sehr zugängliche Leute und man ist an der Natur nah dran", fügt der Informatiker hinzu, während sich die Kinder noch auf dem Spielplatz nebenan vergnügen.

Vier Wochen Urlaub

Vier Wochen dauert der Campingurlaub der Familie. Neben Ostwestfalen-Lippe stehen noch Rosenheim, die Oberpfalz und der Thüringer Wald auf dem Reiseprogramm. Gekocht wird in der Regel vor Ort, gleich am großen Wohnwagen. Wenn es sich anbietet, probieren die Loosos gerne auch mal Spezialitäten aus der Region. „Gerade haben wir uns in der Metzgerei nebenan eine Dose eingekochtes Sauerfleisch gekauft", sagt Stefanie Looso und lacht.

Ein paar Straßen weiter auf der grünen Anlage – die Wege haben hier allesamt richtige Straßennamen zur besseren Orientierung – sitzt Vincent Barneveld mit seiner Mutter Liesbeth vor dem Wohnwagen und schnitzt. Unter seinen geschickten Händen entsteht mithilfe eines scharfen Messers die Figur „Baby Groot" aus dem Action-Film Guardians of the Galaxy.

Mehrere Stationen im Urlaub

„Das Schnitzen habe ich in Schweden gelernt", berichtet der 26-Jährige und zeigt stolz sein Handwerkszeug. Das Schnitzmesser ist ein schwedisches Fabrikat. Seit vier Jahren betreibt er dieses seltene Hobby. Nachmittags steht noch ein Ausflug nach Bielefeld in den Botanischen Garten und den Tierpark Olderdissen auf dem Programm. „Der Platz hier ist sehr gut", sagt Liesbeth Huppelschoten. „Wir haben ein Campingbuch und dort den Teutoburger Wald gesucht."

Auch ihre Urlaubstour hat mehrere Stationen. Neben OWL wurden schon Bayern, Prag und Dresden bereist, wie die beiden berichten. „Beim Fahren wechseln wir uns ab", erzählt Liesbeth Huppelschoten. Gekocht wird im Wohnwagen, geduscht auf dem jeweiligen Campingplatz. „Die sanitären Anlagen sind hier sehr gut", sagen beide.

Im wahrsten Sinne des Wortes tierisch geht es vor dem Wohnwagen von Andreas Otto (50) und seiner Lebensgefährtin Doreen Sippach (42) zu. Der gebürtige Mindener lebt jetzt bei Bingen in Rheinland-Pfalz und war lange Jahre passionierter Kreuzfahrer. Nun testet er mit drei Kindern, drei Hunden und einem Wellensittich das Campen. Die ersten Erfahrungen sind positiv. Doreen Sippach: „Man ist flexibel, kann dort bleiben, wo man möchte." Platzchefin Anette Auster-Müller kennt diese Motive. „Das naturnahe Campen nimmt zu", sagt sie.