Bericht vom 08.04.15 aus der NW

Annette Auster-Müller frischt Konzept für den Zeltplatz am Furlbach auf

 

Gäste aller Generationen: Torben (3), Manuel (6), Ilse Schnatmayer und Annette Auster-Müller genießen das Kaiserwetter im Liegestuhl. - © FOTO: PATRICK HERRMANN
Gäste aller Generationen: Torben (3), Manuel (6), Ilse Schnatmayer und Annette Auster-Müller genießen das Kaiserwetter im Liegestuhl. | © FOTO: PATRICK HERRMANN

 

Schloß Holte-Stukenbrock. Für langjährige Stammgäste war nicht immer gewiss, wie es mit dem Lieblingszeltplatz am Furlbach in Stukenbrock-Senne weitergeht. Für Annette Auster-Müller, die Schwester der vor gut einem Jahr verstorbenen, langjährigen Eigentümerin Roswitha Auster, stellte sich diese Frage kein einziges Mal. Es ist für sie selbstverständlich, den Campingplatz weiterzuführen, sagt sie.

Passend zum Start in die neue Saison wurden von Annette Auster-Müller bei Kaiserwetter die ersten Liegestühle herausgeholt. Darin konnten die mehr als 100 Gäste Kaffee und Kuchen, Waffeln oder Würstchen am Tag der offenen Tür genießen. Geladen waren Freunde und Bekannte von Auster-Müller, aber auch langjährige Gäste, die schon zu Zeiten Roswitha Austers ihren Stellplatz in der Senne hatten. Im Rahmen der Saisoneröffnung wurden einige der Stammgäste für bis zu 47-jährige Treue geehrt. Daher gab es nur fröhliche Gesichter bei der Ankündigung, dass der Zeltplatz erhalten bleibt.

Neues Highlight: Das Finkota-Fass lädt zu einer besonderes rustikalen Nacht ein. Dahinter stehen die ersten Wohnwagen der Saison. Fotos: PATRICK Herrmann - © FOTO: PATRICK HERRMANN
Neues Highlight: Das Finkota-Fass lädt zu einer besonderes rustikalen Nacht ein. Dahinter stehen die ersten Wohnwagen der Saison. Fotos: PATRICK Herrmann | © FOTO: PATRICK HERRMANN

 

Zu den Gästen mit langer Tradition gehört Ilse Schnatmayer. "Wir sind froh, dass es so bleibt", sagt die Rentnerin beim Saisonauftakt und lachte fröhlich. Barbara Kammertöns, eine Bekannte von Auster-Müller, ist ebenfalls erfreut: "Schön, dass ihr weitermacht." Zur Feier des Tages gab es endlich die Jubiläumsfotos von der großen Feier zum 50-jährigen Bestehen von 2008 zu sehen.

 

 

 

Doch Annette Auster-Müller will nicht in der Vergangenheit verweilen. Mit ihrem eingespielten Team hat sie alles fest im Griff. "Meine vier Mitarbeiterinnen sind seit mehr als 25 Jahren dabei" und kennen daher alle Abläufe ganz genau. "Sie sind ein eingespieltes Team". Dieser Umstand erleichtert Innovationen ungemein. So wurde zum Beispiel eine neue Flagge in Grün mit weißer Schrift designt und während der Saisoneröffnung enthüllt. Ebenfalls neu ist das Finkota-Fass. Eine runde Tonne aus Holz, ungefähr so groß wie ein Kleinlastwagen mit drei Betten, mehr nicht. Laut Internetauftritt des Campingplatzes ist die rustikale Unterkunft eine "coolen und außergewöhnlichen Art des Campings". Das Highlight gehört mit zum neuen Anstrich, den der Campingplatz in der Senne bekommt.

Da passt die Ankündigung der Berufsschullehrerin, zum 1. Mai werde bei schönem Wetter einen Biergarten "als Rast für alle Rad- und Maitourer" angeboten. Dann sollen auch acht E-Bikeladestationen die Drahtesel versorgen. Vielleicht bleibt der ein oder andere Besucher sogar auf einem der 50 Durchgangsplätze. Schließlich sagen viele der anwesenden Camper, der Platz habe "die perfekte Lage zur Erholung".

Der neun Hektar großen Platz soll so für neue Gäste bekannt und attraktiv werden. Denn es sind längst nicht alle 210 Dauerstellplätze belegt. Einige stehen schon seit längerem leer. Das soll sich möglichst bald ändern. Um die erhofften Besucher unterbringen zukönnen, schafft das Team größere Kapazitäten. Unter anderem soll der Aufenthaltsraum renoviert werden. Auster-Müller blickt zuversichtlich auf die nächsten Jahre. "Ich glaube schon, dass der Platz eine Zukunft hat".

Eine Herzensangelegenheit für Annette Auster-Müller ist jedoch eine viel kleinere Veränderung auf dem großen Zeltplatz. Zu Ehren ihrer verstorbenen Schwester wurde die Zufahrt zum Platz nach ihr benannt. Die Zufahrt zu dem Ort, an dem die beiden Schwestern fast die gesamte Kindheit verbracht haben, heißt nun Roswitha-Auster-Straße.

Ansonsten soll es keine Gedenkstätte geben. "Der Platz wird in ihrem Sinne weitergeführt", sagt Annette Auster-Müller. Das ist ein großes Andenken.

 

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